Powerdaten Schwalbe TOUR Transalp 2012

Zwei 2PEAK Sportler beim härtesten Straßen-Etappenrennen für Hobbysportler: Marina Ilmer gewinnt die Damenwertung, Edi Rizzi wird Vierter bei den Herren. Ihre Leistungsdaten geben einen faszinierenden Einblick in Hobbysport auf höchstem Niveau.

Die Südtiroler Ausnahmeathletin Marina Ilmer startete mit der deutschen Beate Zanner. Edi Rizzi aus Bozen ging mit dem Südtiroler Carlo Muraro an den Start des Rennens. Gewertet wird bei der Transalp jeweils die Zeit des langsameren Teampartners

Streckendaten STT 12

Das Pässe-Menü: Klettern ohne Pause..

1. Etappe Marina Ilmer 2012


1. Etappe STT 12

Marina startet mit Halsschmerzen in das Rennen, findet aber schnell einen guten Tritt. Der Anstieg aufs Kühtai dominiert die erste Etappe. Mit durchschnittlich 204 W (grüne Kurve) erklettert Marina die 1353 Höhenmeter am Stück. Das sind bei nur 49 kg Körpergewicht 4,16 W/kg, was immer noch klar unterhalb ihrer Schwellenleistung liegt. Für ihre rund 10 kg schwere Partnerin Beate ist der Ritt wesentlich härter, sie kämpft mit Krämpfen und kommt reichlich ausgepowert, aber siegreich ins Ziel. Marinas Durchschnittsleistung liegt bei reichlichen 182 W/3,7 W/kg – das ist der höchste Schnitt, den sie während der Transalp erzielt.

2. Etappe Marina Ilmer 2012


2. Etappe STT 12

Gleich zu Beginn geht es über das Dach der Tour, das Timmelsjoch. Marina muss Rücksicht auf ihre Partnerin nehmen, die am zweiten Berg des Tages, dem Jaufenpass, einen Einbruch erleidet. Marina schiebt Beate an und klettert den langen Anstieg zum Jaufenpass mit 194 W Schnitt. Der Puls (rot) ist aufgrund der Tempodrosselung niedriger als am Vortag. Am Jaufenpass werden Marina und Beate von zwei Konkurrentinnen überholt und kommen als Zweite im Ziel.

3. Etappe Marina Ilmer 2012


3. Etappe STT 12

1.500 Höhenmeter geht es gleich nach dem Start bergauf aufs Würzjoch und nach rasender Abfahrt auf den schweren Furkelpass. Mit 207 W Schnitt erklimmt Marina das Würzjoch. Die Trittfrequenz liegt dabei meist bei flüssigen 80 U/min. Vom Start bis ins Ziel führen Marina und Beate in der Damenwertung.

4. Etappe Marina Ilmer 2012


4. Etappe STT 12

Nach kurzer Abfahrt geht es auch heute episch bergauf – wenn auch nicht so steil wie am Vortag. Mit immerhin 24 km/h im Schnitt rasen Marina und Beate durch die Dolomiten aufs Grödnerjoch und gewinnen die Etappe.

5. Etappe Marina Ilmer 2012


5. Etappe STT 12

Die Etappe ist lang und hat die meisten Höhenmeter, was auch im knapp höchsten Energieumsatz resultiert – rund 3.000 kcal. Marinas Durchschnittsleistung liegt wie am Vortag bei 170 W. Am Ende gibt es einen weiteren Etappensieg.

6. Etappe Marina Ilmer 2012


6. Etappe STT 12

Marina und Beate haben das Rennen nun voll im Griff. Beate fällt die Kletterei zunehmend leichter und das zweitplazierte Damenteam hält nicht mehrt so hart dagegen. Ergebnis: die Durchschnittsleistung lässt nach: 150 W reichen heute für einen weiteren Etappensieg.

7. Etappe Marina Ilmer 2012


7. Etappe STT 12

Mit dem Ziel vor Augen drehen Marina und Beate heute noch mal auf. Nach kurzem Einrollen geht es 1300 Höhenmeter bergauf – mit durchschnittlich 206 W. Das sind satte 4,2 W/kg und entspricht etwa der Leistung, mit der Feld bei der Tour de France über die Berge rollt. Am Ende gewinnen Marina und Beate die Damenwertung souverän mit einer halben Stunde Vorsprung.

1. Etappe Edi Rizzi 2012


1. Etappe STT 12

Edi startet mit seinem Partner Carlo aus dem letzten Startblock in die erste Etappe und muss daher schon früh in den roten Bereich, um nach vorne zu fahren. Am Kühtai setzen ihm Magenprobleme zu und er kann nicht ganz sein normales Tempo fahren, aber den Schaden dennoch begrenzen. Seine Kletterleistung am Kühtai liegt bei durchschnittlich 253 W – bei 66 kg Körpergewicht sind das 3,8 W/kg. Ergebnis ist ein siebter Platz mit 10:30 Rückstand.

2. Etappe Edi Rizzi 2012



Wassereinbruch auf der Regenetappe hat dem SRM zugesetzt. Die Fahrer haben das Wetter besser verkraftet. Edi und sein Partner fahren erneut auf den siebten Platz.

3. Etappe Edi Rizzi 2012



Edi und Carlo kommen immer besser in Schwung und beenden die Etappe auf dem fünften Platz mit sechs Minuten Rückstand. In der Wertung der Herren rücken sie vor auf Platz sechs.

4. Etappe Edi Rizzi 2012


4. Etappe STT 12

Die vierte Etappe gehen Edi und Carlo taktisch an. Die erste Hälfte des ersten Anstiegs klettert Edi mit verhaltenen 234 W, zwei kurze Tempospitzen bleiben ohne Folge. Dann erfolgt eine nachhaltige Tempoverschärfung, die Leistung geht zunächst auf 400 W rauf und pendelt sich in der zweiten Hälfte des Anstiegs bei 290 Watt Schnitt ein. Lohn der Mühen ist eine weitere Verbesserung: Mit 3:41 Minuten Rückstand kommen sie als vierte ins Ziel.

5. Etappe Edi Rizzi 2012


5. Etappe STT 12

Edi und Carlo haben Blut geleckt und starten mit viel Schwung in die fünfte Etappe. Sie gehen vom Start weg ein hohes Tempo mit. 293 W tritt Edi während der ersten 40 Minuten Kletterei auf den Passo Valles. Auch den Monte Grappa gehen die beiden Südtiroler schnell an und landen mit 2:52 Abstand erneut auf dem vierten Platz

6. Etappe Edi Rizzi 2012


6. Etappe STT 12

Angriff! Obwohl diese Etappe die längste ist, gehen Edi und Carlo vom Start weg ein hohes Tempo. Die Durchschnittsleistung am ersten Anstieg ist Edis höchste bei dieser Transalp: 315 W Schnitt bei idealen 80 U/min. Am Ende gewinnen die beiden dank der frühen Attacke ihre erste Etappe. Die Durchschnittsleistung ist interessanterweise deutlich niedriger als am Vortag. Edi und Carlo liegen in der Gesamtwertung der Herren jetzt auf Platz vier.

7. Etappe Edi Rizzi 2012


7. Etappe STT 12

Auch am letzten Tag wird noch einmal hart gefahren, aber für Gesamtklassement sind keine Änderungen mehr drin. Edi und Carlo fahren als fünfte Herren ins Ziel und beenden die Transalp auf dem vierten Platz der Herren und als sechste der Gesamtwertung.

Fazit



Der Rennverlauf der Transalp wird geprägt durch die zahlreichen Anstiege. Die Leistungsschriebe folgen weitgehend der Topographie – die grünen Powerkurven erheben sich immer dann, wenn die schwarze Höhenlinie ansteigt. Gefragt ist vor allem die Fähigkeit, lang und ausdauernd klettern zu können. Wenn die Leistungsdichte groß ist, wie bei den Herrenteams an der Spitze, wird taktische Fahrweise aber belohnt. Die Fähigkeit etwas überpacen zu können wird dann zumindest für Tageserfolge interessant. Um im Gesamtergebnis weit vorne landen zu können, benötigt man zudem eine ausgezeichnete Regenerationsfähigkeit. Wie unsere beiden Protagonisten Marina und Edi zeigen, ist das Leistungsgewicht der entscheidende Schlüssel für Top-Platzierungen.



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